Stellungnahme zum Bau der Verbundschule - FWV-NSU

FWV Neckarsulm eV

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Verbundschule in Neckarsulm
 

 
 
Mit der heutigen Beschlusslage kommen wir dem Ziel eine Verbundschule in Neckarsulm einzurichten einen Schritt näher. Was uns jedoch intensiv beschäftigt ist der Weg, den wir einschlagen wollen. Und da schlagen nicht zwei Herzen in meiner Brust, sondern es gibt ein Bauch- und ein Kopfgefühl.
 
Vor ein paar Jahren haben wir eine Untersuchung in Auftrag gegeben wie wir als Schulträger mit unseren vorhanden Schulräumen und Schulstandorten umgehen, wo Bedarfe anstehen und wo eventuell Räumlichkeiten anderweitig genutzt werden können. Diese Untersuchungen haben wir auf die komplette Schullandschaft bezogen. Dass sich vom Land Baden-Württemberg (Kultusministerium) die Rahmenbedingungen geändert haben, hier nenn ich die Stichworte, Wegfall der Grundschulempfehlung, Auflösung der Schulbezirke, Einrichtung von Gemeinschaftsschule etc., hat dazu geführt, dass wir keine verlässlichen Planungsgrundlagen mehr haben, um die Schulgebäude sinnvoll, nachhaltig und effektiv zu nutzen.
 
Nun stehen wir vor der Entscheidung einen Neubau zu errichten oder einen bestehenden Standort so zu gestalten, dass er für die Verbundschule ausreichend ist. Und da gibt es eben ein Bauch- und ein Kopfgefühl.
 
Aus der Sicht von Schulleitung, Eltern und Schülerinnen und Schülern wäre vom Bauchgefühl her ein Neubau die beste Lösung. Denn dabei hat man etwas „Eigenes“, kann dem neuen Gebäude einen Charakter geben, kann dem Kind einen Namen geben und gestaltet den neuen Ort nach seinen persönlichen Vorstellungen. Der Kopf fragt aber, kann ich diese Eigenschaften der neuen Schule nur dann geben, wenn neuer Beton, Stahl, Holz und Glas verbaut werden und auf der anderen Seite an drei Standorten (nämlich Wilhelm Mayer Schule, Amorbachschule und Johannes Häußler Schule) Unterrichtsräume leerlaufen bzw. leer stehen werden. Ist diese Vorgehensweise nachhaltig? Ökologisch und ökonomisch (volkswirtschaftlich) vertretbar? Gehe ich bei einem Neubau tatsächlich ressourcenschonend um? Dabei darf auch die Frage gestellt werden: Wird die Verbundschule in Neckarsulm nur dann ein Erfolgsmodell, wenn wir sie in einem Neubau realisieren? Sollten für den Erfolg der Verbundschule nicht eher die Inhalte und Lernmethoden maßgebend sein?
 
Wenn wir das Thema aus der Sicht des Kämmerers betrachten gibt es wohl auch zwei Seiten. Neubauten werden zu anderen Konditionen gefördert und bezuschusst als Sanierungen und Erweiterungen. Erweiterungen schlagen aber mit geringeren Investitionskosten zu Buche als ein Neubau. Und belasten dadurch den Haushalt (auch mittelfristig) in geringerem Maße. Und wenn auch Kreditaufnahmen zu sehr günstigen Konditionen zu haben sind, so müssen sie dennoch getilgt werden.
 
Aus Sicht des Schul- und Kulturamts ist es wohl so, dass wir für den Schulbetrieb bei einem Neubau mehr und weiteres Personal für Sekretariat, Hausmeister und Schul-Mensa vorhalten müssen, als wenn wir an einem bestehenden Standort die vorhandene Infrastruktur nutzen und entsprechend erweitern.
 
Aus der Sicht des Hochbauamtes ist sicherlich ein Neubau reibungsloser zu erstellen als einen vorhandenen Standort (quasi im Schulbetrieb) umzugestalten.
 
Aus unserer Sicht sind die bisher 4 vorgestellten Alternativen noch nicht ausreichend untersucht und gegeneinander abgewogen bzw. bewertet worden. Dass aber die Zeit drängt, das ist uns auch bewusst. Aber Entscheidungen unter Zeitdruck können manchmal auf einen falschen Weg führen. Auch wir möchten, dass die Verbundschule ein Erfolgsmodell wird. Dass sie Leuchtturm in der Region, in der Schullandschaft wird. Aber geht das wirklich nur mit einem Neubau? In den Vorgesprächen habe wir auch darauf hingewiesen, dass die Nachnutzung von bestehenden Räumen eine wichtige Rolle spielen wird. Sicherlich haben wir mit der Einrichtung weiterer KiTa-Gruppen eine gewisse Perspektive. Aber auslastend werden die vorhandenen Räume dadurch nicht sein. Aber das ist nun eher ein Bauchgefühl, als dass es mit Zahlen, Daten und Fakten untermauert ist. Und mit dem Rückbau von dann überflüssigen Gebäudeteilen vernichten wir leider Ressourcen und Gebäudewerte.
 
Mit dem Neubau der Verbundschule am Standort des alten Hallenbades geben wir auch das Prinzip der sogenannten „Sportachse“ links der Sulm auf. Das sollte uns bewusst sein. Und eventuelle spätere Erweiterungsmöglichkeiten werden dann an diesem Standort nicht möglich sein. Und die Umgestaltung des Sulmtalparks wird in weite Ferne gerückt.
 
Sehr geehrte Damen und Herren unser Fazit lautet: Der Kopf sagt nein, der Bauch sagt ja. Nach langen intensiven Beratungen innerhalb unserer Fraktion sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir ausnahmsweise in diesem Fall einmal den Bauch entscheiden lassen. Wir werden einem Neubau zwar zustimmen, fordern aber gleichzeitig die Verwaltung auf Lösungswege aufzuzeigen wie die Interimszeit so kurz wie möglich gehalten werden kann und wie es gewährleistet ist, dass alle Schülerinnen und Schüler die dann an der Verbundschule angemeldet sind, während der Interimszeit ordentlich betreut bzw. beschult werden können. Hier erwarten wir verlässliche Aussagen.
 
Danke für die Aufmerksamkeit.
 
FWV-Fraktion, 19.12.2019
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